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AutorenbildDethlev Cordts

Kaffee 2021

Sozial- und umweltverträglich + direkt gehandelt + enkeltauglich


Wer reisen will, muss sich derzeit weit aus der Komfortzone herausbewegen. Die reine Reisezeit von Hamburg nach Guatemala betrug für mich in diesem Jahr knapp vier Tage mit einigen Hindernissen. Hier ein Reisebericht. Seit drei Wochen bin ich wieder in hier in meiner zweiten Heimat, um die kommende Ernte vorzubereiten. Auch hier kämpfen wir mit der Pandemie. Der kommende Kaffee verspricht gut zu werden: Wetter und Schädlingsbefall lassen bislang keine größeren Einbrüche befürchten.


Saludos de Guatemala, euer Dethlev Cordts


Und nun wünsche ich viel Vergnügen mit dem neuen Infobrief:


 
 

Cafecita - Infobrief Nr. 107 - November 2020 Lampocoy grand cru Liebe


Kaffee 2021


In wenigen Wochen beginnt die neue Ernte. Zusammen mit Don Victor Hugo und Don Victor Roberto bereiten wir uns jetzt darauf vor: Es müssen Gespräche mit dem neuen Exporteur geführt werden, Preise verhandelt und Maschinen instand gesetzt werden. Das Wetter spielt bislang mit. Es hat ausreichend und zu den richtigen Zeiten geregnet, der Befall mit Schädlingen ist überschaubar. Die Zweige sind voller knackiger Kaffeekirschen und Ernte könnte gut werden. Die Kaffeepreise am Weltmarkt sind insgesamt natürlich noch immer sehr enttäuschend, aber mit unserem Mindestpreis können die im Projekt organisierten Kleinbauern rund um Lampocoy gut leben und planen. Nach derzeitigem Stand werden wir wieder ein gutes Drittel mehr zahlen, als der Weltmarkt. Besonderes Augenmerk legen wir diesmal auf die Weiterverarbeitung unseres Kaffees. Die Ergebnisse des Siebens und Sortierens waren im Frühjahr teilweise mangelhaft, was einige Kunden zu Recht bemängelt haben. Wir werden daher ständig persönlich anwesend sein, wenn unser Pergamino im Frühjahr 2021 für den Export verlesen wird. Und dann hoffen wir natürlich inständig, dass die Corona- Krise bald überwunden ist, man wieder reisen kann und das Geschäft aller unserer Kunden wieder rund läuft.


Corona in Guatemala


Mit ca. 500 Neuinfektionen pro Tag bei 11 Mio. Einwohnern steht Guatemala im internationalen Vergleich recht gut da. Die erste Welle geht gerade vorbei, die Kurve zeigt seit zwei Monaten nach unten. Das Infektionsgeschehen hinkt allerdings seit Beginn der Pandemie hinter Europa und den USA her. Eine zweite Welle könnte also auch hier noch ankommen. Bislang sieht es nicht so aus.


Das Virus trifft vor allem die Ballungsräume, hat aber inzwischen auch abgelegene Regionen erreicht - auch unser Kaffeeanbaugebiet. Allerdings lähmt es nicht den Alltag, auch wenn hier und da eine Bank für ein paar Tage schließen muss, weil zu viele Angestellte infiziert sind, wie bei uns in La Union. Der strenge Shut Down ist aufgehoben: Minibusse fahren wieder und die Menschen können zur Arbeit. Der internationale Tourismus liegt natürlich vorerst am Boden. Auch innerhalb der Familie haben wir erste Covid-19-Fälle und ich selber hatte Kontakt zu erkrankten Personen. Die anschließende Quarantäne habe ich symptomfrei überstanden. Insgesamt ist die Stimmung in der Bevölkerung angesichts der Krise weniger aufgeheizt, als in Europa. Man nimmt das Virus eher als etwas von der Natur gegebenes. Es scheint nicht dramatischer als Dengue-Fieber oder Amöbenruhr. Dennoch gelten, wie in Europa, die Abstands-und Hygieneregeln und eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Darauf wird streng geachtet. Das führt dann oft zu 4 eine Mutter wartet vor der Krankenstation in Lampocoy langen Schlangen vor Banken und Einkaufszentren. Aber auch das wird seit sieben Monaten recht gelassen ertragen. Vielleicht verhilft den Menschen hier ihre lateinamerikanische Mentalität zu etwas mehr Gelassenheit.


Von Hamburg nach Guatemala


Natürlich hatte ich mich bei der Botschaft Guatemalas in Berlin erkundigt, welche Voraussetzungen ich erfüllen muss, um ohne Probleme einreisen zu können: Ein Covid-19-Test, der nicht älter ist, als 72 Stunden vor Abflug. Kein Problem, dachte ich und war zwei Tage vor der Abreise zum Test, der dann auch negativ ausfiel. Ich konnte also beruhigt reisen - dachte ich jedenfalls. Der Flug ging von Hamburg via Amsterdam nach Mexiko-City. Es gab reichlich Formulare auszufüllen für den Flug nach Amsterdam, für die Einreise nach Mexiko und schon vorher per Internet auch für die Einreise nach Guatemala. Bis Mexiko City ging alles ganz einfach. Dort musste ich eine Nacht schlafen, bis der Anschlussflug am nächsten Tag um 15.00 h nach Guatemala-City ging. Ich war rechtzeitig am Flughafen am Check-In. Dort teilte man mir dann allerdings mit, dass mein Test seit drei Stunden abgelaufen sei, und dass als Datum für den Covid-19- Test nicht der Abflug in Hamburg gelten würde, sondern der Flug ab Mexiko-City. Ich durfte nicht ins Flugzeug! Was tun? Wollte ich fliegen, musste ein neuer Test her. Ich hatte drei Koffer und weder Telefon noch Internet. Der medizinische Dienst des Flughafens macht keine Tests, gab mir aber immerhin die Telefonnummern eines Labors. Ich nahm ein Taxi und fand in Mario, dem Fahrer, jemanden, der mir half. Er rief drei Labors an. Ergebnis: Zuerst muss man einen Termin machen, der dann in drei bis vier Tagen möglich ist und dann dauert es bis zu 72 Stunden, bis man das Ergebnis erhält. Da war ich kaum schlauer, als zuvor. Mir hätte das gleiche wieder passieren können, dazu ein paar Tage im Hotel. Horror! Ich wollte weiter! Mario schlug kurzerhand vor, doch mit dem Taxi zur Grenze Guatemalas zu fahren - immerhin 1.400 km und es war schon 16.00 h am Nachmittag. Aber ok, mal raus aus der Komfortzone! Wir fuhren los. Mario sagte, es mache ihm überhaupt nichts aus, die Nacht durchzufahren und ich könne mich ruhig hinten hinlegen und schlafen. Mit seinem Telefon benachrichtigte ich meine Frau Milvia, damit sie mich am nächsten Morgen auf guatemaltekischer Seite abholt. Kein Problem für sie und ein großes Dankeschön an Mario!


Die Strassen in Mexiko sind sehr gut. Über fast durchgehend gute Autobahnen ging es über Veracruz an der Karibik und dann weiter nach Tapachula am Pazifik. 12 Stunden später waren wir in Hidalgo/Chiapas an der Grenze zu Guatemala, die allerdings noch geschlossen war. Als sie schließlich öffnete, ging alles ganz schnell. Mit meiner Aufenthalts-genehmigung konnte ich ohne alle Formalitäten nach Guatemala einreisen. Milvia kam drei Stunden später und so war ich mit einem Tag Verspätung doch noch glücklich in meiner zweiten Heimat angekommen. Und der erste Besuch galt natürlich unserer gerade geborenen Enkeltochter Ariana!


Die Kaffeereise, die wir europäischen Röstern immer im Januar anbieten, muss unter diesen Umständen leider ausfallen. Schade! Es ist niemandem zuzumuten, sich auf ein solches Abenteuer beim Reisen einzulassen.


Spenden im Oktober Mit den Spenden, die in den letzten Monaten bei uns eingegangen sind, konnten wir gute und wichtige Arbeit leisten:


• Die erste Aufforstungsmassnahme ist abgeschlossen.

Wir haben mit Spendenmitteln 3.000 Bäume gepflanzt.


• Der Neubau des Schulgebäudes in Tasharté steht kurz vor der Fertigstellung.


• 46 Familien wurden während der Coronakrise vier Monate mit Lebensmitteln versorgt. Die Lebensmittelhilfe ist aktuell nicht mehr nötig, da die Ernte von Mais und Bohnen begonnen hat und die Kleinbauern sich jetzt wieder selber versorgen können. Die Aufforstung aber soll weitergehen. Gemeinsam mit der Gemeinde La Union planen wir die Aufforstung der Region mit weiteren 20.000 Bäumen in den kommenden Jahren. Da mit dem Wachstum dieser Bäume nicht nur Erosion verhindert wird sondern auch CO2 aus der Atmosphäre gebunden wird, ist eine Spende für die Aufforstung auch eine Spende für den Klimaschutz.


Das kam gut an, bei unseren Kunden!


So können sie ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern.


Gespendet haben im Oktober: Tee-Peter-Kaffee in Freiburg: € 1.100,-Espressoladen Erwerle: € 150,- 9 Der direkt gehandelte Lagenkaffee aus unserem Projekt kann bezogen werden über

CTS Coffee Trading Stehl GmbH

Email: info@kaffeestehl.de Tel: 040/65794803


Weitere Informationen: www.cafecita.eu V.i.S.d.P. - Cafecita Corp. Panama


Spendenkonto: Dethlev Cordts Haspa Hamburg DE 6020 0505 5015 0074 1242 BIC: HASPDEHHXXX Stichwort: Spende für Lampocoy Bäume für die steilen Hänge

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